Kunsthaus Zürich

Kunsthaus Zürich

Es gibt verschiedene Herausforderungen wenn man ein hoch qualifiziertes Beleuchtungskonzept für die einzelnen Galerien erarbeitet. Dieses Konzept muss alle zeitgenössischen Standards und Regulierungen erfüllen, darüber hinaus soll es die ästhetischen Standards übertreffen.

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TAGESLICHT
Wünschenswert für die Betrachtung von Kunst ist eine Farbqualität, welche nur durch natürliches Licht erreicht werden kann, das Spektrum des Tageslichtes besteht jedoch auch aus ultravioletten und infraroten Lichtwellen, die für die meisten Kunstwerke schädlich sind.
Ein effizientes Lichtkontrollsystem gewährleistet eine ausgeglichene konstante Beleuchtung in allen Galerien. Ein textiler Sonnenschutz ist in den Licht-Volumen integriert.

KÃœNSTLICHES LICHT
Die Auswahl von angemessenen Lichtquellen wird durch ein breites Spektrum von Qualitäten und Charakteristiken bestimmt, wie zum Beispiel die Abbildung von Farbe, die Effizienz, die Lebensdauer der Leuchtquelle und die Unterhaltungskosten.
Um einen Bezugspunkt zu nennen, was man bezüglich der Effizienz erwarten kann, haben wir verschiedene Lichtquellentechnologien verglichen, welche eine gleiche Lichtintensität und eine konstante Wattleistung per Oberfläche haben. Bei der Freigabe einer Wärmestromdichte von 25 W/m² in einer Galerie von hundert Quadratmetern, mit einer Raumhöhe von 5 Metern, kann die Ausleuchtung der Wandoberfläche mit künstlichem Licht zwischen 35% und 100% liegen. Dies ist allein von der Leuchtmitteltechnologie abhängig. Eine Kombination von Fluoreszenzleuchten mit einer hoher Farbqualität und Metalldampflampen ermöglicht eine Ausleuchtung der Wandoberfläche von 50%. Eine rein mit Metalldampflampen ausgestattete Lösung würde 100% ermöglichen.
Der angegebene Wert von 25W/m² entspricht dem maximalen Verbrauch, während der installierte Wert viel höher sein kann. Die Lichtmenge kann je nach Bedürfnissen, aber auch nach Vorgaben der Konservierung variieren.

LED
Der Einsatz von LED-Technologie für Museumsbeleuchtung wird in naher Zukunft zunehmen. Die Vorteile einer LED-Leuchte liegen in geringer Konstruktionsabmessung, guter Steuerungseigenschaft, geringer Hitzeentwicklung und langer Lebensdauer. Die Lichtleistung von LED ist zur Zeit noch nicht vergleichbar mit einer traditionellen Lichtquelle, da die Entwicklung aber sehr schnell verläuft, kann diese Technologie bei der Ausführung der Erweiterung des Kunsthauses allenfalls angewendet werden.

ENERGIEVERSORGUNG
Die Energieversorgung wird mittels Erdsonden und Wärmepumpe bzw. im Kühlfall mit direkt Kühlung über die Erdsonden sichergestellt.
Die Anzahl der Erdsonden richtet sich nach dem Gesamt-Kühlbedarf. Das Wärmeniveau der Erdsonden steht ganzjährig zur Entnahme von Erdwärme bzw. Rückgabe von Abwärme zur Verfügung.
Um im Wärmepumpenbetrieb eine optimale Leistungszahl zu erhalten wird mit tiefen Systemtemperaturen (36/30°C) gearbeitet. Als Verdichter gelangen magnetgelagerte Turboverdichter zum Einsatz. Für den Wärmepumpenbetrieb wird eine Jahresarbeitszahl von über 6.5 angestrebt. Mit zwei Wärmepumpen à je 67% der Gesamtleistung wird eine optimale Betriebssicherheit gewährleistet.
Für die Brauchwarmwassererwärmung wird Fernwärme vom Fernwärmeverbund der Hochschule verwendet.
Dieses geradlinige Konzept bildet die Grundlage für einen einfachen und sicheren Betrieb.
Die auf dem Dach über den Licht-Volumen installierte Photovoltaik-Anlage von 1000m² liefert einen Teil des Strombedarfs.

PASSIVE REGULIERUNG DES INNENRAUMS
Eine möglichst grosse Speichermasse des Baukörpers wird angestrebt. Mit einer Bodenheizung auf einem tiefen Temperatur Niveau (30/20°C) sowie mit Kühlsegel auf einem Niveau (20/18°C) wird unter anderem ein Selbstregeleffekt genutzt. Der Durchfluss in diesen Systemen wird jedoch mechanisch geregelt.

TRAGWERKSKONZEPT
Das Tragwerkskonzept der Kunsthauserweiterung Zürich besitzt eine drei dimensionalen Tragstruktur, bestehend aus direkt und indirekt abgestützten Tragwänden und Decken. Die infolge der indirekt abgestützten Tragwände entstehenden horizontalen Kräfte werden in die Decken eingeleitet und über Wände abgetragen. Die Bemessung der Tragwände basiert auf der Theorie der Spannungsfelder.
Die Deckenbelastungen werden direkt vertikal nach unten oder aufgehängt nach oben indirekt über die Tragwände abgetragen. Die Decken selber sind teilweise vorgespannt.
Das Gebäude wird mittels Tatzen und Riegeln flach fundiert.