Ersatzbau & Sanierung Emmenweidstrasse

Ersatzbau & Sanierung Emmenweidstrasse

Unsere Strategie basiert auf drei Konzepte: Rekonstruktion, Optimierung und Interpretation.

REKONSTRUKTION: Mit der Idee „Ensembleschutz“ formt der Neubau das ehemalige Gebäudevolumen mehrheitlich nach. Er übernimmt die wertvolle Gliederung der Fassaden sowie das markante Ziegeldach. Das ursprüngliche Strassenbild bleibt erhalten.

OPTIMIERUNG: Die Entwicklung orientiert sich an der Schnittmenge von Arealpotential und den Marktbedürfnissen. Eine Verbreiterung in der Geometrie des Dachs bietet ein neues Geschoss. Zusammen mit dem addierten Untergeschoss steigt die Nettogeschossfläche um 750m². Eine weitere Erweiterung des Untergeschosses unter der Strasse ist denkbar. Zwei vertikale Verbindungen bieten flexible Nutzungen – geräumige Geschosse kann man geteilt vermieten. Wenn mit grossen Mietern gerechnet wird, kann man auf ein von den Treppenhäusern verzichten. Die notwendigen Fluchtwege werden erhalten.

INTERPRETATION: Bestehendes soll respektiert werden und Neues muss möglich sein. Dabei soll das Vorhandene als wichtige kulturelle, soziale und architektonische Ressource wertgeschätzt werden. Das alte mächtige Dach wird neu interpretiert. Die Tragstruktur bleibt in Holz. Moderne laminierte Träger ermöglichen neu zwei Geschosse und grosszügige Räume. Das entspricht der Idee von Heimatstil. Die Materialität sowie die linearen Dachfenster bleiben erhalten. Die Dachziegelhaut verkörpert Identität, ist langlebig und durch ihr natürliches Material ökologisch. Die neuen verglasten Stirnwände unter dem Dach zeigen auf die neue Nutzung der Dachgeschosse und weisen gleichzeitig auf die verglasten Industriegebäude des benachbarten Von Moos Areals hin.

Nutzung
Das Projekt möchte die laufende Verwandlung des Gebiets unterstützen und ausnützen. Die vorgeschlagenen Betriebe sollen eine ganztägige, ungestörte Nutzung ermöglichen und das Areal beleben. Im Neubau befinden sich im Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss Büros und im 3. und 4. Obergeschoss Atelierräume und Platz für Ausstellungen. Diese Nutzung wird am Abend mit dem Music Club im Untergeschoss ergänzt. Die ideale Lage stört andere Nutzer nicht. Weitere Dienstleistungen werden in bestehenden Gebäuden untergebracht – die Bar und der Veranstaltungssaal werden erhalten, genauso wie der Club mit der Terrasse im 1.Obergeschoss. Die restlichen Flächen werden renoviert und die Büros erhalten. Der Turm als ortsprägendes Denkmal bleibt weiter Anziehungspunkt. Die Nutzung kann - nach Absprache mit der Kunstschule - als Ausstellungsraum dienen. Eine weitere geeignete Nutzung wäre ein Suite-Hotel. Solche Unterkünfte in historischen Objekten erfreuen sich grosser Popularität.

Projektteam

Justin Rüssli
Petr Vycpàlek
Natalie Fedtke

Bauherrschaft

Brun Verwaltungen AG, Consero AG

Projektdaten

Wettbewerb: 2015
Bauvolumen: 27`186m³
Geschossfläche: 7`230m²

Partner

Amstein + Walthert AG
Raumgleiter GmbH