Mont Cervin

Mont Cervin

Die Aufgabenstellung für das Areal des Mont Cervin Palace und dem Seiler Areal besteht darin das städtebauliche Potenzial für die Gemeinde wie auch für das Hotel zu definieren. Gestützt auf eine gründliche Analyse der Entwicklung der Areale und der Aufgabenstellung der SHP schlagen wir folgende zukünftige Entwicklung der Areale vor:
Das Areal des Mont Cervin Palace wurde seit der ersten Etappen 1852 (1856, 1875) viele Male stückweise erweitert und umgebaut. Dazu wurde die Villa Margerita mit dem Hauptbau verbunden. Nach den historischen Plänen ist das Hotel in zwei Parkanlagen integriert. Im Westen der Jardin mit Post, Felsenhaus und Zugang zur St. Peter’s Church. Im Norden der Jardin de l’Hôtel. (Plan 1875) Das Erscheinungsbild hat sich mit jeder Erweiterung und jedem Umbau verändert. Die Balkone mit Metallgeländer oder Holzverkleidung. Das Sockelgeschoss wurde kontinuierlich erweitert mit Restaurant, Läden und Bankettsaal. Der Ostflügel wurde mit zusätzlichen Zimmern erweitert sowie einem Schwimmbad. (1969)
Schliesslich wurde eine Wellness Spa Anlage beim Hallenbad errichtet (2004). Die Erweiterungen erfolgten nach den gerade anstehenden Bedürfnissen des Betriebs. Ein Gesamtkonzept fehlte. Der architektonische Ausdruck ist nicht einheitlich und kann nicht immer den Anspruch eines Luxushotels einhalten.
Mit den verschiedenen Anbauten für Läden an der Bahnhofstrasse verliert das Hotel den Bezug zur Strasse und der Eingang ist von der Strasse abgewandt. Die Eingänge für die Spa Anlage wie auch den Bankettsaal ist versteckt, in der Nebenstrasse zur Villa Margherita, gleich neben der Anlieferung des Hotels. Die Zu- und Wegfahrt des Skishuttle befindet sich am gleichen Ort, was zu einem Nutzungskonflikt führen kann.
Mit vorliegender Studie wird das Areal neu gedacht, um die Aussenräume und Nutzungen des Hotels nach städtebaulichen Kriterien und eines optimalen Betriebs nach Möglichkeiten zu verbessern. Der Eingang des Hotels soll besser sichtbar und für das Publikum offener gestaltet werden. Der freistehende Pavillon (1978) für eine Boutique wird in Frage gestellt, damit der Vorplatz grosszügiger wird und der Zugang zum historischen Kern mit typischen Spycher Häuser geöffnet wird. Der Vorplatz ist grosszügig mit einer überdachten Vorfahrt. Er erlaubt draussen zu verweilen und das Kommen und Gehen zu beobachten. Der Hofmattweg im Ostteil des Areals wird von einem Trampelpfad zu einer Strasse erweitert. Die Anbauten an den Hauptbau Mont Cervin werden entfernt. Das Restaurant und der Ballsaal erhalten grosszügige Fenster zur Hinterdorfstrasse. Das Mont Cervin erhält eine neue Sockelfassade mit einem neuen Eingang des Hotels, einen zusätzlichen Zugang zu den Konferenzräumen, sowie einen exklusiven Zugang zum Skiraum getrennt von der Anlieferung. Das Hotel öffnet sich mit einem attraktiven Wohnraum (Restaurant, Lounge, Bar) zum historischen Kern Zermatt. Auf dem Dach des Sockels kann ein Alpengarten und eine Terrasse eingerichtet werden mit Blick auf das Matterhorn.

Die Spa Anlage wird umgebaut und dem Angebot entsprechend angepasst. Der Ostflügel wird erneuert und um 2 Geschosse erweitert. Es können 7 zusätzliche Zimmer mit Matterhornblick errichtet werden. Der Anbau wird neu im architektonischen Ausdruck dem Hauptbau angepasst. Im Norden beim Spa kann eine Erweiterung des Hotels mit zusätzlich 39 Zimmer auf drei Geschossen folgen. Das Mont Cervin erhält einen neu definierten Sockelbau, der die Beziehung von Hotel und Öffentlichkeit neu definiert. Der architektonische Ausdruck wird rundum einheitlich gestaltet. Die Materialien Holz, Stein und Kupfer erlauben einen stimmigen und hochwertigen Ausdruck.
Die zwei im Zonenplan vermerkten Freiräume werden in gleicher oder grösserer Form neu definiert.
1. Vorplatz Vorfahrt Hotel mit Aussensitzplätze gegenüber dem Alpin Haus.
2. Der Mont Cervin Jardin de l’Hôtel dient als privater Garten für die Hotelgäste. Der
Zugang zum Skiraum wird neu über den Hofmattweg ermöglicht wie auch ein zusätzlicher Zugang zum Bankettsaal.
Das Seiler Areal erhält einen öffentlichen Platz/ Park, Place du Cervin, mit freier Sicht auf die English Church St. Peter’s. Das Haus (ehm. Jap. Restaurant) wird entfernt. Der Platz und der Zugang zur Kirche werden neugestalten. Die historische Kirche (Im Inventar der geschützten Bauten des Kanton Wallis) gedenkt der Pioniere des Alpinismus. Der Südteil des Seilerhaus und die Nutzung des Sockels wird für Restaurants und Läden neu organisiert und erweitert. Die Überbauung der Post wird erweitert, mit zusätzlichen Wohnungen für Mitarbeiter des Hotels. Das Mont Cervin erhält wieder einen grosszügigen öffentlichen Platz zur Bahnhofstrasse. Der Platz kann von der Allgemeinheit wie auch von den umliegenden Geschäften genutzt werden. Die Postfiliale sollte wenn möglich näher zum Bahnhof (oder gegenüber dem Petit Cervin) ziehen, um die Verkehrslast auf dem Areal zu reduzieren. Als Alternative könnte eine Zufahrt von Norden über das Brantschenhaus erfolgen.
Zusätzliche Nutzflächen für Gewerbe im UG, EG und 1. OG können erstellt werden. Wie auch zusätzliche Wohnungen für das Hotel sowohl für die Mitarbeiter. Es können ca. 3000m² zusätzliche Nutzfläche, mit attraktiver Süd und Bergsicht, erstellt werden. Deren Gewerbeflächen an bester Lage in Zermatt, der Bahnhofstrasse, angebunden sind.
Der Vorplatz des Petit Cervin erhält einen durchgehenden einheitlichen Belag ohne Absätze oder Trottoir. Dadurch müssen alle Verkehrsteilnehmer Fussgänger, Velofahrer und Elektromobile aufeinander Rücksicht nehmen.

Projektteam

Justin Rüssli
Jan-Karl De Smet
Belen Culcay

Bauherrschaft

Swiss Hotel Properties

Projektdaten

Wettbewerbseingabe: 2024
Öffentlicher Raum: 3’955 m²
Bruttogeschossfläche: 35'324 m²

Partner

Landschaftsarchitekt: Nipkow
Visualisierung: Filippo Bolognese Images